PHOTOGRAPHIE-Workshop mit Herbert Frei
Haben Sie schon mal mit dem Gedanken gespielt, unter Wasser zu fotografieren? Photographie gab acht Lesern die Chance, es zu versuchen, angeleitet vom Unterwasserfoto-Experten Herbert Frei.
Christian van der Ven hat‘s böse erwischt.
Diagnose: schwere Infektion mit dem Unterwasserfoto-Virus. Die Inkubationszeit hat nur ein paar Stunden betragen. Wer mit Unterwasserfoto-Profi Herbert Frei ins Becken des Rheinbacher Monte Mare steigt, muss einfach damit rechnen. „Ich habe nun die Absicht mir eine UW-Ausrüstung zuzulegen“, erzählt van der Ven am Ende der zweitägigen Seminars. „Vielleicht beginne ich mit einer digitalen Kompaktkamera, die es ja mittlerweile auch wasserdicht bis 10 m gibt. Ich liebäugle allerdings stark mit einer DSLR im UW-Gehäuse.“ Schwer umschwärmt: Die Olympus-Ausrüstung, die er beim PHOTOGRAPHIE-Workshop in aller Ruhe testen konnte.
Wer unter Wasser fotografieren möchte, ist gut beraten, es unter Anleitung zu lernen. Ohne Tauchkurs im Vorfeld geht es ohnehin nicht. „Man muss die Tauchtechnik recht sicher beherrschen, sonst kann der Fotolehrgang nicht all das vermitteln, was unter Wasser nötig ist, um passable Bilder zu machen“, weiß Trainer Herbert Frei. „Schließlich muss man das Fotografieren nahezu neu erlernen.“ Klar, dass auch die Gewinner des PHOTOGRAPHIE-Workshops zunächst fünf Tage lang die Schulbank drückten, um ihren Tauchschein zu erwerben. „Beide Kurse in einer Woche – das war ganz schön viel. Dafür hat es den Vorteil, dass alles in einem Aufwasch erledigt ist“, findet Christian van der Ven.
Das Becken im Monte Mare ist satte 10 m tief. Hier darf nur rein, wer ein „Brevet“, den Tauchschein, vorweisen kann. Aus gutem Grund: Mit angehaltenem Atem aus dieser Tiefe aufzutauchen, würde mit einem Lungenriss enden. Und selbst wer tauchen kann, muss sich umstellen, wenn er unter Wasser plötzlich nur noch eine Hand für den Notfall frei bleibt, weil die andere die Kamera hält.
Shooting mit Mrs. Germany
Neben diversen Olympus Kompaktkameras mit wasserfesten Gehäusen stand auch eine E-410 mit zwei Objektiven, UW-Gehäuse PT-E03 und Gehäuse PFL-E01 für den Systemblitz FL-36 zur Verfügung. Die kompakte SLR im voluminösen Kunststoff-Case war der Star des Wochenendes. Einfach zu bedienen, eine prima Bildqualität und eine gut funktionierende TTL-Blitzsteuerung machten die E-410 unter Wasser zu deutlich mehr als einer Einsteiger-Spiegelreflexkamera. Super für Tauch-Novizen: Die Bedienung des Gehäuses gibt keine Rätsel auf. Gerade wer die Dichtungen und Stellschrauben noch nicht aus dem Effeff kennt, läuft sonst schnell Gefahr – im wahrsten Sinne des Wortes – Geld zu versenken. „Mir ist im Laufe der Jahre sicherlich eine Mercedes E-Klasse untergegangen“, bekennt sogar Unterwasser-Profi Herbert Frei.
Um Technik wie Teilnehmer richtig zu fordern, streifte sogar Mrs. Germany den Badeanzug über. Elischeba Wilde, 2008 gekürt zu Deutschlands schönster verheirateter Frau, schafft es selbst unter Wasser, ihre gertenschlanken 1,80 m fulminant zur Geltung zu bringen – ein Top-Model, das auch über Wasser für professionelle Werbe-Shootings und TV-Aufnahmen gebucht wird. „Mit Elischeba zu arbeiten war der absolute Knaller des Kurs-Wochenendes“, waren sich die Unterwasserfotografen einig.
Dank attraktiver Muse und jeder Menge Motivation sind den Workshop-Teilnehmern sehenswerte Bilder gelungen. Nicht ganz einfach, denn in den Tauch- und Schwimmbecken des Monte Mare tummeln sich am Wochenende einige hundert Gäste, die das Tauchen trainieren oder an Fortbildungen teilnehmen. Herbert Frei zeigt sich angenehmen überrascht: „Unsere Hobby-Fotografen sind mit der ungewohnten Umgebung ganz erstaunlich gut zurechtgekommen!“
Monte Mare: www.indoortauchzentrum.de
Mrs. Germany: www.elischeba.de
Veröffentlicht am: 09. Mai 2009
Quelle: PHOTOGRAPHIE Online
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